Den Schwarzwald kenne ich stellenweise wie meine Westentasche, die Schwäbische Alb habe ich bisher noch nie erkundet – und das, obwohl die beiden Mittelgebirge an ihren Grenzen nur ca. 1 Stunde voneinander entfernt sind. Irgendwie hatte ich immer die Vorstellung, dass die Schwäbische Alb nur die kleine Schwester vom Schwarzwald ist und es hat mich deshalb bisher nie hingezogen.

Dass das ein Versäumnis war, weiß ich nun, nachdem ich mir die Schwäbische Alb etwas näher angesehen und mit ein paar Wanderungen im Schwarzwald verglichen habe. In beiden Gegenden suchte ich mir jeweils eine Wanderung aus, die Weitsichten und Ausblicke versprach, sowie eine zweite, die mit Schluchten, Tälern und Flüssen lockte.

Berge mit weiten Aussichten und Täler mit wilden Wäldern – das können sowohl der Schwarzwald, als auch die Schwäbische Alb. Und zwar ziemlich gut!

[Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Tourismus Baden-Württemberg und komoot. Die Inhalte und meine persönliche Meinung, die ich in diesem Beitrag wiedergebe, wurden dadurch nicht beeinflusst.]

Über den Todtnauer Wasserfallsteig zur Blackforestline

Der Todtnauer Wasserfallsteig gehört zu den Klassikern im Hochschwarzwald und mit der neuen Blackforestline Hängebrücke bei den Todtnauer Wasserfällen ist vor Kurzem ein neues Highlight dazugekommen. Eine super abwechslungsreiche Wanderung 🙂

Los geht es in Feldberg (Ort). Von dort geht der Weg über längere Zeit erstmal nur bergab. Immer wieder gibt es super Blicke ins Tal hinunter, bevor man dann in den Wald eintaucht. Entlang des Wassers geht es hier auf schmalen Pfaden weiter, der Weg quert oft den Bach und immer wieder kommt man an kleinen Wasserfällen vorbei. Der Weg ist super schön und gerade im Sommer angenehm zu laufen, weil das Wasser die Luft kühlt.

Bei Fahl trifft man dann auf die Fahler Wasserfälle. Die kannte ich bisher nur aus dem Winter: Verschneit und teilweise eingefroren – ganz anders, als im Sommer. Von hier gehts etwas raus aus dem Wald und es gibt wunderschöne Sommerwiesen zu bestaunen, die im Juni in voller Blüte stehen.

Der nächste Abschnitt gefällt mir besonders gut: Ein Buchenwald, dessen Bäume schnurgerade in den Himmel hoch ragen. Ich liebe so helle und lichte Laubwälder, die ja im Schwarzwald tatsächlich eher selten sind.

Weiter geht es nach Todtnau, zurück in die Zivilisation. Viele Leute trifft man bis hier nicht – an einem Nachmittag unter der Woche ist hier nichts los.

Todtnau ist der tiefste Punkt der Wanderung: von hier geht es rauf zu den Todtnauer Wasserfällen. Mit einem Eis gestärkt läuft sich der Aufstieg leichter, der anfangs recht steil über einen schmalen Weg mit Stufen verläuft. Aber in Gesellschaft und bei guten Gesprächen ist das halb so wild. Plötzlich spitzen zwischen den Bäumen die Todtnauer Wasserfälle hervor. Und die neue Blackforestline Hängebrücke! Wow, ist die lang! Sie spannt sich einmal über das komplette Tal und sieht bereits aus der Ferne ziemlich spektakulär aus.

Also weiter bergauf. Nach kurzer Zeit erreicht man die Wasserfälle. Beindruckend stürzt das Wasser in die Tiefe. Doch weiter geht es in die entgegengesetzte Richtung – bergauf.

Von den Todtnauer Wasserfällen kommt man direkt zum Eingang der neuen Hängebrücke. Ich muss zugeben, dass ich am Anfang skeptisch war – ich bin kein großer Fan von touristischen Attraktionen. Aber in diesem Fall wurde ich eines besseren belehrt: Die Brücke ist super und die Perspektive und Aussichten auf die Wasserfälle und das Tal wirklich grandios!

Ich kenne Hängebrücken bisher nur aus dem Urlaub in anderen Ländern, war noch nie auf einer Hängebrücke in Deutschland. Und schon gar nicht im heimischen Schwarzwald. Den Fuß auf die Brücke zu setzen, hat sich angefühlt, als wäre ich plötzlich ganz weit weg, irgendwo an einem abenteuerlichen Ort auf dieser Welt. Und gleichzeitig weiß ich: Ich bin nicht in Ecuador, in Südafrika, nein, noch nicht mal in der Schweiz. Ich bin im Schwarzwald, 45 Minuten von meinem Wohnort entfernt – und doch fühlt es sich so besonders an.

Der Eintritt auf die Brücke kostet 12 Euro und ich war gespannt, ob es sich lohnen würde. Fazit: Tut es. Es ist wirklich toll! Zumindest, wenn nur wenige Leute auf der Brücke sind. Vermutlich ist es eine gute Idee, unter der Woche herzukommen, um nicht zu viele Menschen um sich herum zu haben.

Anstatt die Brücke hin- und wieder zurückzulaufen, verläuft die Wanderung nach der Überquerung gemütlich weiter nach Todtnauberg, von wo aus stündlich ein Bus Richtung Todtnau zurück fährt. Dort steigt man um und fährt zurück nach Feldberg zum Ausgangspunkt der Wanderung. (Oder wohin auch immer man anschließend möchte.)

Fazit: Abwechslungsreiche Wanderung, die größtenteils sehr einsam im Wald verläuft. Entlang von Bächen und Wasserfällen schlängelt sich der Weg zuerst bergab und dann bergauf zum Highlight der Wanderung – den Todtnauer Wasserfällen und der Blackforestline. Hat uns sehr gut gefallen!

Den Link zur Touraufzeichnung mit GPX Daten gibt es auf komoot: https://www.komoot.de/tour/1148334293

3-Schluchten-Tour im Hochschwarzwald

Die 3-Schluchten-Tour bei Bachheim im Hochschwarzwald ist super an einem heißen Sommertag im Juli! Durch die Nähe zum Wasser ist es deutlich kühler und man hat jederzeit die Möglichkeit, sich kurz zu erfrischen.

Los gehts an einem ruhigen Wanderparkplatz bei Bachheim, von wo der Wanderweg zügig bergab an die Wutach führt. Nach Regenfällen kann es hier recht rutschig sein und es lohnt sich, Wanderschuhe mit gutem Profil zu tragen.

Unten in der Schlucht angekommen, verläuft der schmale Wanderweg immer entlang der Wutach: Wasser zur Linken, steile Felswände zur Rechten.

Immer wieder geht es über hölzerne Brücken und man überquert den Fluss mehrmals. An einer der Brücken trifft die Wutach auf die Gauchach und von nun an folgt man einem neuen Fluss. Wobei die Gauchach aktuell deutlich weniger Wasser führt, als die Wutach.

Gegen Nachmittag wird das Licht immer schöner, das Moos und die frischen Blätter leuchten geradezu. Man erreicht die Burgmühle und kann dort auf einen kurzen Stopp einkehren. Anschließend gehts weiter, bis die Gauchach auf den Tränkebach stößt – hier fließt aktuell fast gar kein Wasser. Dass das manchmal auch anders ist, zeigt eine Stelle, wo sich Holz im Flussbett aufgetürmt hat – hier muss der Fluss mal in extremer Stärke durchgerauscht sein.

Der Teil am Tränkebach gefällt mir am besten. Der Weg ist abwechslungsreich und immer wieder gibt es Treppen, Leitern und Brücken. Am späten Nachmittag scheint die Sonne in die Schlucht und alles ist wunderbar grün. Trittsicher muss man sein, besonders nach einem regnerischen Tag, der den Weg nass und rutschig gemacht hat.

Nach etwa 8 Kilometern durch die Schlucht steigt der Weg wieder an und es wird immer heller. Ich genieße den Moment, als wir aus dem Wald treten und vor uns weite Felder liegen. So schön die Schlucht ist, Weltsichten mag ich doch noch etwas lieber.

Auf dem Rückweg zum Wanderparkplatz geht es zwischen Getreidefeldern entlang und zum krönenden Abschluss kommen wir noch an einer Stelle mit wilden Himbeeren vorbei. Das perfekte Ende einer weiteren tollen Wanderung im Schwarzwald!

Mehr Bilder und die Tour-Daten gibts hier: https://www.komoot.de/tour/1209213871

Einsame Wanderung durch „Wilde Täler und Fürstliche Höhen“

Meine erste Wanderung auf der Schwäbischen Alb! Irgendwie ist es total ähnlich wie im Schwarzwald und irgendwie ist es doch ganz anders. Viele Stellen dieser Wanderung haben mich an Touren erinnert, die ich bereits im Schwarzwald gemacht habe: die Aussichten auf die Hügel, die Weitblicke hinunter ins Tal, steile Anstiege auf schmalen Pfaden im Wald und idyllische Wege entlang eines kleinen Baches. Was mir hier jedoch als anders aufgefallen ist, waren die weißen Felsen, die immer wieder zu sehen waren.

Insgesamt eine schöne Wanderung, bei der man super wenig Menschen trifft, dafür umso mehr die Umgebung wahrnimmt und Kleinigkeiten wie Schmetterlinge, eine Blindschleiche, oder wilde Kräuter am Wegesrand entdeckt.

Der Rundweg startet an einem ruhigen Parkplatz. Von hier geht es erstmal über einen Weg bergab, bis man in einem wunderschönen Tal ankommt. Hier war es total schön sonnig und richtig einsam. Von hier geht es wieder bergauf bis man irgendwann zwischen Maisfeldern steht und endlich die Aussicht genießen kann. Breitere Forstwege und schmale Wanderwege wechseln sich ab, auf Asphalt ist man auf der Route quasi kein einziges Mal unterwegs. Dementsprechend trifft man auch sehr wenig Menschen.

Ungefähr auf Mitte der Tour hat man einen tollen Blick ins Tal, das man bei dieser Wanderung umläuft. Von dort geht’s dann nämlich wieder runter und man wandert ein gutes Stück im Tal an einem kleinen Bach entlang. Hier bin ich auf ein paar Fahrradfahrer getroffen, das scheint ein beliebter Radweg zu sein.

Das letzte Stück ist wieder ziemlich einsam. Und der Wald hat hier so gut gerochen! Nachmittags liegen die letzten paar Kilometer im Schatten einer Bergflanke, was bei warmen Temperaturen wie wirklich toll ist. Der Wald duftet nach Moos und Nadeln und der kleine Weg schlängelt sich steil wieder den Berg hinauf, bis man wieder am Ausgangspunkt der Tour ankommt.

Die Wanderung auf komoot: https://www.komoot.de/tour/1212230385

Ausblicke soweit das Auge reicht auf der DonauWellen Donaufelsen-Tour

Das war eine Wanderung ganz nach meinem Geschmack! Ich liebe Aussichten. Man könnte schon fast sagen, ich bin süchtig nach Aussichten. Und wenn eine Wanderung nach 15 Minuten schon so einen grandiosen Ausblick bereithält, wie die Donaufelsen-Tour, dann bin ich echt ganz schön happy!

Auf den 16 Kilometern umrundet man einen wunderschönen Abschnitt des Donau-Tals, sowohl oben auf der Höhe mit immer wieder tollen Blicken hinunter ins Tal, als auch unten im Tal entlang des Flusses. Dementsprechend gehts es ganz schön bergauf, bergab und die eigentlich nur knapp 400 Höhenmeter fühlen sich dadurch nach etwas mehr an.

Man könnte sagen, dass sich die Route von Aussicht zu Aussicht hangelt, verbunden durch schmale Wanderwege in lichten Laubwäldern. Die “Verbindungsstücke” zwischen den Aussichten sind aber nicht zu vernachlässigen, immer wieder erhascht man einen Blick auf die prägnante Felsen, sowie die Donau im Tal. Mir haben besonders die Wälder hier sehr gut gefallen, weil sie durch die Laubbäume schön hell und offen sind.

An zwei Stellen überquert man die Donau, die hier noch ein kleines Flüsschen ist und zum Baden einlädt. Gerade die zweite Überquerungsstelle mit den Felsblöcken zur Flussquerung ist super schön und wenn man genügend Zeit mitbringt, lohnt es sich hier sicher, die Füße nach den bereits gewanderten 12 Kilometern etwas abzukühlen.

Kurz vor dieser schönen Überquerungsstelle wartet außerdem noch eine Überraschung: Die riesige Bronner Höhle und die Jägerhaushöhle. Ziemlich beeindruckend! Leider kommt es auch den Bildern nicht so gut rüber, wie es in echt war. Da müsst ihr wohl selbst vorbeikommen 😉

Das war Wanderung, die mir extrem gut gefallen hat! Würde ich so direkt nochmal machen 🙂 Und wenn man wie ich noch nie auf der Schwäbischen Alb war, ist diese Tour definitiv ein toller Einstieg, bei dem man direkt einige der Highlights mitnehmen kann!

Und auch hier noch die Wanderung mit GPX Daten auf komoot: https://www.komoot.de/tour/1213457449

Fazit

Die Schwäbische Alb muss sich vor dem Schwarzwald auf keinen Fall verstecken! Beide Mittelgebirge bieten zahlreiche Wanderungen, bei denen man wenig Menschen trifft und meistens mit sich und einer sehr beeindruckenden Natur alleine ist. Mein Eindruck war, dass die Schwäbische Alb wohl oft etwas heller und lichter ist, die Wälder bestehen öfter aus Laubbäumen. Der Schwarzwald hingegen weist an vielen Stellen Nadelbäume auf und wirkt auf mich dadurch etwas dunkler und mystischer. Ich bin jedenfalls neugierig, beide Mittelgebirge noch besser kennenzulernen!

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